Richard Hurding und das neue "e"
Richard Hurding und das neue "e"

Das "e"

Jeden Tag schmälert unsere Technologie das physische Ausmaß der dinglichen Welt. Sogar die Notwendigkeit, mit dieser Welt zu interagieren, schwindet auf ein Minimum. Für mich als Designer wirft das die Frage auf: Soll am Ende wirklich alles auf Energie und sonst nichts reduziert werden? „Weniger ist mehr“ – ist dieser modernistische Ausspruch beherzigenswert oder kritikwürdig?

Ausgehend von dieser Frage ist das „e“ zu einem minimalistischen Ausdruck digitaler Visualisierung geworden, mit Hilfe moderner 3D-Drucktechnologie hergestellt. Video“filme“ sind nichts weiter als digitale Signale. In diesem Fall beschreiben sie ein „e“, das schließlich als Anordnung von Farben auf einem flachen Untergrund Gestalt findet. Vielleicht wird diese Gestalt in Zukunft sogar transparent sein…?

Die Ausnahme von diesem Design, das auf die 6 Wettbewerbskategorien Anwendung findet, ist der neugeschaffene Preis „Der Stachel“. Wegen seines Themas – Nachhaltigkeit – muss dieser Preis ernsthafter daherkommen. Er wird aus biologisch abbaubarem Polylactid (PLA) und recyceltem Kunststoff hergestellt und symbolisiert die Ernsthaftigkeit der täglich wichtiger werdenden Nachhaltigkeitsproblametik.

Dank der Idee, die dem Filmfest Eberswalde, der Provinziale, zugrundeliegt, konnten in der Entwurfsphase mehrere positive Dinge verwirklicht werden: Das „e“ wird aus „provinziellem“ Material hergestellt, das heißt PLA-Kunststoff aus pflanzlicher Stärke, biologisch erzeugt und biologisch abbaubar. Die Datenaufbereitung für den 3D-Druck und den Druck selbst hat YOUin3D übernommen, eine junge Firma aus Berlin-Mitte. Kleine Ideengeber wie diese Firma können überall zu jeder Zeit auftauchen. Sie sind es, die das Leben in der Provinz weitergehen lassen.

Richard Hurding, Designer,
Joachimsthal / UNESCO-Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin
Zelfo Technology / BIORAMA-Projekt

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INTERNATIONALER WETTBEWERB

Der internationale Wettbewerb wird in den Kategorien Dokumentarfilm und Kurzspielfilm ausgetragen. In Bezug auf die Filmemacher und ihre Herkunftsländer gibt es keine Einschränkungen. Aus den eingesandten Beiträgen werden durch die Programmbeiräte die Wettbewerbsfilme ausgewählt. Der Filmpreis – das „e“ wird von der Jury am Ende des Festivals in jeder Kategorie für die jeweils beste filmische Gesamtleistung vergeben.

In der Kategorie Dokumentarfilm ermittelt die Jury den Preisträger der PROVINZIALE, also den besten Film zum Thema Provinz.

Mit der Preisvergabe soll das Schaffen der Preisträger/innen gefördert werden.

Preis für den Besten Dokumentarfilm im Wettbewerb PROVINZIALE 4.000 Euro
gestiftet vom Ministerium für Wirtschaft und Energie des Landes Brandenburg

Preis für den Besten Kurzspielfilm 2.000 Euro

_STA2650 © Torsten Stapel

PUBLIKUMSPREISE

Die Besucher des Festivals können über je einen Publikumspreis in den Kategorien Dokumentarfilm, Kurzdokumentarfilm, Kurzspielfilm und Animation entscheiden. Zu den Vorstellungen werden die entsprechenden Stimmzettel ausgegeben. Die Auszählung erfolgt unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Preis für den Publikumsliebling Dokumentarfilm 1.000 Euro
gestiftet vom Bürgermeister der Stadt Eberswalde

Preis für den Publikumsliebling Kurzdokumentarfilm 1.000 Euro

Preis für den Publikumsliebling Kurzspielfilm 1.000 Euro
gestiftet von der Sparkasse Barnim

Preis für den Publikumsliebling Animationsfilm 1.000 Euro

JURY INTERNATIONALER WETTBEWERB DOKUMENTARFILM AB 45'

Digna Sinke
Digna Sinke

Digna Sinke

Digna Sinke (Zonnemaire, 1949) graduated from the Dutch Film Academy in 1972 as writer/director of fiction films and documentaries. Her first long feature film „De Stille Oceaan“ (The Silent Pacific) was selected for competition of the Berlinale 1984. In 2010 she completed her documentary project Wistful Wilderness, a long term project about a small island in the Dutch delta which has been developed from agricultural area into ‘wild’ nature. The film won the prize for best documentary at FIFE (Paris) and Neue Heimat Festival in Freistadt (Austria). Her documentary Under the surface has been nominated for best long Dutch documentary NFF 2016. In 2001 Digna Sinke took over the production company SNG Film (Studio Nieuwe Gronden) from her late husband René Scholten. Since then she produced more than 30 films: feature length documentaries, hybrid films and fiction.

Linda Söffker
Linda Söffker

Linda Söffker

Linda Söffker wurde 1969 in Eberswalde (Brandenburg) geboren und studierte Kultur- und Theaterwissenschaften in Berlin. Anschließend arbeitete sie im Zeughauskino des Deutschen Historischen Museums als kuratorische Mitarbeiterin und Programm-Koordinatorin. 1999 wechselte Linda Söffker in das Programm-Organisationsbüro der Berlinale und drei Jahre später in die Sektion Perspektive Deutsches Kino, deren Leitung sie 2010 übernahm. Linda Söffker ist seit einigen Jahren auch aktiv als Mitglied verschiedener Film- und Förderjurys tätig (z.B. in der BKM-Förderkommission Produktion und Drehbuch, in der Preisträger-Jury der DEFA-Stiftung und in der Jury zur Vergabe des Villa-Aurora-Stipendiums) und schreibt hin und wieder für verschiedene Film-Publikationen.

Claus Löser
Claus Löser

Claus Löser

Dr. Claus Löser: Geboren 1962 in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz). Seit 1980 entstehen Texte, Musik und Filme. 1990 bis 1995 Filmstudium in Potsdam-Babelsberg (Diplom). Seit 1990 Programmgestalter für das „BrotfabrikKino“ in Berlin. Seit 1992 freier Filmkritiker (u.a. für taz, Berliner Zeitung, film-dienst). 1996 Gründung der Sammlung „ex.oriente.lux – Experimentalfilmarchiv Ost 1976 bis 1989“ und Herausgabe des Buchs „Gegenbilder – Filmischer Subversion in der DDR“. 2009: Dokumentarfilm „Behauptung des Raums – Wege unabhängiger Ausstellungskultur in der DDR“. 2011: Promotion (Dr. phil), Veröffentlichung des Buches „Strategien der Verweigerung“. Mitglied der FFA-Jury, des Stiftungsrates der DEFA-Stiftung und des VdFK-Vorstandes (Verband der deutschen Filmkritik). Arbeitet als Autor, Filmemacher, Kurator und Lehrbeauftragter in Berlin.

JURY INTERNATIONALER WETTBEWERB KURZSPIELFILM

Olaf Held
Olaf Held

Olaf Held

Geboren 1970 in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz); 1994–2001 Arbeit im Kino der Kulturfabrik VOXXX Chemnitz; seit 2001 Mitarbeit in der Chemnitzer Filmwerkstatt; 2006 – 2011 Studium Drehbuch/Dramaturgie an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam. Seit 2011 ist er als freier Regisseur, Dramaturg und Drehbuchautor tätig. Weiterhin führt er jährliche Drehbuchkurse im Rahmen der Chemnitzer Filmwerkstatt durch und ist Gastdozent der mitteldeutschen Nachwuchsförderung TP2 Talentpool. Seit 2015 ist er Fachbeirat der Sektion Film der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und seit 2017 Fachbeirat in der Sektion Kurzfilmproduktion der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien (BKM) Staatsministerin Monika Grütters. Für seine Kurzfilme erhielt Olaf Held zahlreiche Preise, u.a. den Goldenen Reiter des Filmfest Dresden für „Vatertag“, den Hauptpreis im Internationalen Wettbewerb des Prague Short Film Festivals für „Daheim“, den Kurzfilmpreis der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung für „B-Day“, sowie den Deutschen Kurzfilmpreis in Gold 2013 für „Short Film“.

Ola Staszel
Ola Staszel

Ola Staszel

Ola Staszel studierte Filmwissenschaften, Polnische Philologie und Europastudien an den Universitäten Wrocław und Aachen. Seit 1999 lebt sie in Berlin. Sie gründete und leitete das Festival des mobilen Kinos „The Rolling Movies”, das entlang der deutsch-polnischen Grenze stattgefunden hat. Seit 2010 arbeitet sie für das grenzüberschreitende deutsch-polnisch-tschechische Neiße Filmfestival im Dreiländereck, seit 2014 in leitender Funktion. Hier ist sie für den Bereich Programm und Geschäftsführung verantwortlich. Sie ist zudem seit 2014 Jurymitglied bei der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW) in Wiesbaden.

Ruth Butterfield
Ruth Butterfield

Ruth Butterfield

Ruth Butterfield, Jahrgang 1968, arbeitet als freiberufliche Übersetzerin. Sie stammt aus Großbritannien und hat Germanistik und Romanistik an der Universität Bath studiert, einschließlich Filmwissenschaft mit Schwerpunkt Frankreich. Seit 1994 lebt sie in Deutschland und seit 2009 in Joachimsthal. Ruth ist Gründungs- und Vorstandmitglied des Vereins Kulturhaus Heidekrug 2.0 in Joachimsthal. Unter anderem ist sie dort zuständig für das Programm des Kommunalen Kinos, das in Zusammenarbeit mit dem Abspielring Güstrow, dem Bundesverband Jugend und Film und einzelnen Verleihern gestaltet wird.

Der Stachel
Der Stachel

Sonderpreis „DER STACHEL“

Wie können wir leben, ohne uns dabei selbst zu gefährden? Diese Frage ist alt. In den versuchten Antworten stecken nicht nur nüchterne Stoffbilanzen sondern auch Bemühungen um ein gutes Leben – im Wissen um unsere vielseitigen und unruhigen Bedürfnisse. Ob wir uns mit immer radikaleren Naturaneignungen retten oder umbringen, darüber streiten sich Menschen angesichts jeder neuen Technik.

Der Nachhaltigkeitsdiskurs unserer Gegenwart hat diese Frage zu einem Versprechen gemacht. Es scheint nur eine Sache der Zeit und des guten Willens zu sein, bis wir in einer Gesellschaft leben, die ihren Frieden mit der Natur gemacht hat. Aber ist dieser Optimismus angebracht? Handelt es sich bei dem was, wir „nachhaltiges Leben“ nennen, nicht eher um eine Aufgabe, die immer neu gestellt werden muss? Brauchen wir nicht vielmehr einen Stachel, der uns immer wieder nötigt, die eigene Praxis zu kritisieren?

In jedem Jahr haben wir Animationsfilme, Spielfilme und Dokumentationen in unseren Wettbewerben, die einen solchen Stachel aufrichten und einen produktiven Beitrag zum Nachhaltigkeitsdiskurs leisten können.

Gesucht wird ein Film, der weder frohe Botschaften verkündet noch alarmistische Töne anschlägt – ein Film, der als gezielte Störung eingeübter Positionen angelegt ist, Verunsicherungen zulässt und Widersprüche aufspürt.

Ab 2017 vergibt das Filmfest Eberswalde – die Provinziale zusammen mit der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde den Sonderpreis „DER STACHEL“ für die beste filmische Auseinandersetzung mit dem einem fortwährenden Problem unseres Lebens: Nachhaltigkeit.

Dieses Jahr haben die Mitglieder des Programmbeirats insgesamt neun Filme für den Preis „DER STACHEL“ nominiert. Drei Dokumentarfilme, drei Kurzdokumentarfilme und drei Kurzspielfilme – die Filme sind gekennzeichnet.

Sonderpreis „DER STACHEL“ 1.000 Euro
gestiftet von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde

Der prämierte Film wird in einer Kooperationsveranstaltung mit der Hochschule und der Provinziale ein weiteres Mal gezeigt.

JURY SONDERPREIS "DER STACHEL"

Kerstin Kräusche
Kerstin Kräusche

Kerstin Kräusche

Die diplomierte Chemikerin, Kerstin Kräusche, beschäftigt sich seit 1997 mit betrieblichem Umweltmanagement, bevor sie 2007 als Umweltmanagerin an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) tätig wurde. Schwerpunktmäßig ist Frau Kräusche für den Aufbau und die Validierung des Umweltmanagementsystems nach EMAS verantwortlich. Seit 2014 koordiniert Kerstin Kräusche das Nachhaltigkeitsmanagement der HNEE. Dabei gestaltet und verknüpft sie unter dem Aspekt nachhaltiger Entwicklung Prozesse des internen Managements. Von zentraler Bedeutung ist für sie die Beteiligung von Studierenden und Mitarbeiter*innen an der nachhaltigen Weiterentwicklung der Hochschule.

Neue Kraft schöpft Kerstin Kräusche vor allem in der Natur. Hier fühlt sie sich am wohlsten und verbringt einen Großteil ihrer Freizeit in und mit der Natur. Entspannung und Ausgleich findet sie beim kreativen Gestalten – beim Verweben, Verflechten, Gestalten und ins Bild setzen.

Jan-Hendrik Skroblin
Jan-Hendrik Skroblin

Jan-Hendrik Skroblin

Jan-Hendrik Skroblin studiert seit Oktober 2016 Regionalentwicklung und Naturschutz (M.Sc.) an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde. Seit dem Wintersemester 2016/2017 engagiert er sich ehrenamtlich im Fachschaftsrat und seit Februar 2017 ist er studentischer Vizepräsident der Hochschule. Neben seinem Studium arbeitet er im Fachgebiet Soziale Prozesse und Regionalentwicklung an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde als wissenschaftliche Hilfskraft. Herr Skroblin hat einen Bachelor-Abschluss in Landschaftsnutzung und Naturschutz (B.Sc.), ebenfalls von der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde. Sein Bachelorstudium finanzierte sich Herr Skroblin durch eine studienbegleitende Tätigkeit in einem Planungsbüro in Berlin. Bevor er nach Eberswalde kam absolvierte Jan-Hendrik Skroblin das Grundstudium der Politikwissenschaften am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der Freien Universität in Berlin. Vor seinem Studium arbeitete Herr Skroblin im Zustelldienst der Deutschen Post AG und war in einer Dachdeckerei angestellt.

Dr. Wilhelm Benfer
Dr. Wilhelm Benfer

Dr. Wilhelm Benfer

Wilhelm Benfer wurde im Jahr 1961 im Siegerland, Südwestfalen, geboren und lebte dort bis zum Abschluss der Schulzeit. Zum Studium ging es zunächst ins schwarz-gelbe Zentrum nach Dortmund, dann noch nach Coventry. Nach einer kurzen Rückkehr nach Deutschland absolvierte er ein Promotionsstudium an der University of Delaware an der amerikanischen Ostküste.

Die Suche nach einem Arbeitsplatz führte ihn schließlich nach Eberswalde, wo er für knapp fünf Jahre als Regionalplaner tätig war. Seit 1999 befindet sich sein Arbeitsplatz in der Kreisverwaltung Barnim, in der er seither das Strukturentwicklungs- und Bauordnungsamt leitet. Dazu unterrichtet er regelmäßig an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde.

Richard Hurding
Richard Hurding

Richard Scott Hurding

Born in 1962 and lived mainly in Scotland, qualified with an MA (Design) from Glasgow School of Art in 1986. Professional career began in London in 1987, where he worked on Exhibition, Interior and Architecture projects until leaving for Hong Kong in 1993. A key aspect of his work is the social and ecological role of design.

This interest in ecological issues lead to his developing environmental management systems for an architectural company in the late 1990’s and eventually to the establishment of the BIORAMA-Projekt in Brandenburg in 2003.

A further firm ‘Zelfo Technology GmbH’ grew out of a series international collaborative R&D programs initiated in the UK and France, which took place between 2006 and 2011. Zelfo Technology operates on an international scale developing fibre engineering related intellectual property for clients and for further commercial licensing.