Der Festivalclub öffnet täglich eine halbe Stunde vor der ersten Filmvorführung, ist Treffpunkt, Ort der Filmgespräche und bietet am späten Abend eine besondere Show. Es sind wieder Wunder zu entdecken! Die Tür ist auf und schließlich will man nicht nach Haus. Konzerte und Performances, Bar & Vergnügen!
PROVINZIALE FESTIVALCLUB 7. - 14. Oktober 2017
Sa. 7. Okt. 22 Uhr
Vivien Zeller & Ursula Suchanek
Hier kommt neue Geigenmusik zum schwofen, träumen und tanzen. Berückende Melodien aus eigener Feder gesellen sich zu mitreißenden Arrangements traditioneller Stücke und ziehen in den Bann, bringen Ohren zum Tanzen und Füße zum Lauschen. Lieder von wilden Ausschweifungen und faulen Äpfeln.
So. 8. Okt. 22 Uhr
Lange Nacht des Bauernfilms
Mit der Premiere von Petermann, Dannenberg und weiteren Filmen aus dem Archiv von „Ich bin gerne Bauer und möchte es auch gerne bleiben“ nach Publikumsauswahl mit internationaler Schnapsbar.
Die Künstlerin Antje Schiffers bietet Landwirten an, ihren Hof zu malen. „Meine Tante hatte ein solches Bild. Mir wurde erzählt, es sei nach dem Krieg gemalt worden, als nur Bauern genug zu essen hatten; sie seien damit interessante Geschäftspartner für Maler gewesen.“ Im Tausch für das Gemälde bittet sie die Landwirte, ihren Hof, ihren Betrieb und ihre Arbeit zu filmen und zu kommentieren.
Diese Tauschgeschäfte betreibt sie seit 2000, die meisten zusammen mit Thomas Sprenger. Ihr Projektarchiv enthält mehr als 30 Filme, entstanden in England und Wales, den Niederlanden und der Schweiz, Rumänien, Mazedonien und Österreich, Spanien, Südafrika, Ungarn und Deutschland. Der neueste Film ist eine Zusammenarbeit mit Jens Petermann, Skadi Petermann und Florian Krafft aus Dannenberg und feiert auf dem Filmfest Eberswalde Premiere.
Etwa eine Woche lang steht sie mit ihrer Staffelei auf dem Hof wie ein Plein-Air-Maler aus dem 19. Jahrhundert. Die Landwirte filmen sich, wie sie das tun, was sie immer tun. Sie stellen sich selbst dar. Als Henk Waterink zum zweiten Mal vergessen hatte, die Kühe am Nachmittag auf dem Weg zurück in den Stall zu filmen, wurden die Kühe wieder rausgetrieben, und dann wieder rein. Bei der Familie Antonesi tragen zum Beginn des Films alle Tracht, während sie das Heu machen und einen Imbiss im Gras servieren, so, wie es im rumänischen Folkloresender zu sehen ist. Ria Redder forderte die Männer auf, kreativer zu filmen, nämlich auch die Wäsche, die Schwalben und die Holzschuhe vor der Tür. Josef Kreitmayer lässt bis zum Ende des Films alle darüber im Unklaren, ob er Junggeselle ist. Ein walisischer Film basiert auf dem Einsatz von Musik, vor allem Männerchören, ein ungarischer beschreibt umfassend die schwierigen Bedingungen der Wassermelonenproduzenten, im Baskenland führen die Brüder Isusi ihre Schafe die vielbefahrene Straße entlang und man kann genau sehen: es macht ihnen Spaß, dass die Autos warten müssen.
mit Filmen aus dem Archiv von „Ich bin gerne Bauer und möchte es auch gerne bleiben“ nach Publikumsauswahl. Mit Internationaler Schnapsbar.
Mehr dazu unter Sonderprogramme
Mo. 9. Okt. 22 Uhr
Lesung trifft Impro - Mit Dirk Lausch und Thomas Jäkel
Stimmspieler und Schausprecher Dirk Lausch und „Improvisierer“ Thomas Jäkel vom Theater ohne Probe betreten die Bühne. Schon entscheidet das Publikum, welche unbekannten Texte zum Vortrage kommen. Dirk Lausch liest, Thomas Jäkel reagiert spontan auf das Gelesene und spinnt es weiter. Ein überraschendes Theatererlebnis, an dem jeder Zuschauer mitwirken kann. Für die spontanste Lesung bitte Artikel, Briefe, Einladungen, Gebrauchsanweisungen, Lyrik, Programmzettel, Einkaufslisten etc. mitbringen. Alles ist möglich. Wir haben den Verlauf des Abends selbst in der Hand! Na jedenfalls, fast…
Di. 10. Okt. 22 Uhr
Hoftheater Dresden „Die Känguru-Chroniken“
Nach Marc-Uwe Kling. Mit Dirk Neumann und einem Känguru.
Das Werk „Die Känguru-Chroniken“ aus der Feder von Marc-Uwe Kling hat, vor allem in seiner Hörbuchfassung, schon längst die Wohnzimmer der Republik besetzt. Nun platzt das Känguru in die Junggesellenbude auf der Hoftheater-Bühne – unvermittelt und mit großem Schwung aus Australien, nee – Vietnam, nee – direkt aus der alten DDR…
Der australische Besuch hat es faustdick hinter den Ohren. Er stellt die Welt des anschaffenden, nee – freischaffenden Theatermachers auf den Kopf. Das ungleiche Paar durchstreift turbulent, abgefahren und geistesgeblitzt den unwegsamen Kosmos Weltall-Erde-Känguru. Es setzt an zur letzten Rebellion gegen den Terror der Normalität, gegen die Fesseln der Internet-Verschwörung und die dunklen Mächte von Lebensmittelkonzernen.
Was liegt am Hoftheater Dresden näher, als dem vorlauten Känguru von Marc-Uwe Kling in Form einer Puppe Gestalt zu geben, zumal Theaterdirektor Dirk Neumann ausgebildeter Puppenspieler ist! Aber wer ist hier eigentlich der Boss – Puppenspieler oder Puppe, Mensch oder Känguru? Die Spuren verwischen auf skurrile und erstaunliche Weise.
Auf der Bühne: Dirk Neumann, Schauspieler
Hinter den Kulissen: Heiki Ikkola, Regisseur / Sabine Köhler, Bühnen- und Kostümbildnerin
Mi. 11. Okt. 22 Uhr
Jochen Schmidt liest aus „Zuckersand“
Karl, zwei Jahre alt, entdeckt die Welt und sein Vater möchte ihm dabei nicht im Wege stehen. Karls Expeditionen in die Gegenstandswelt von Wohnung und Straße, Spielplatz und Geschäften, die sein Vater liebevoll begleitet, lösen zahlreiche Erinnerungen und Betrachtungen über dessen eigene Kindheit und deren Gegenstandswelt aus. Der Vater will nicht nur Karls Kindheitsglück, sondern auch die Dinge seiner eigenen Kindheit retten und bewahren. Dies ist nicht der einzige Konflikt in seiner innigen Beziehung zu Karls Mutter Klara, die in der Denkmalschutzbehörde arbeitet, und aus dem Büro per SMS Anweisungen zu Karls Erziehung schickt. Und die Aussicht, endlich eine gemeinsame Wohnung zu beziehen, gefährdet zugleich die „Wunderkammer“ voller bedeutungsvoller Gebrauchsgegenstände, die der Ich-Erzähler zu Hause hütet …
Eine solche Wunderkammer der Beobachtungen und Reflexionen, tückischer und lustiger Begegnungen ist auch Jochen Schmidts neuer, ebenso komischer wie zutiefst berührender Roman über Karl und seine Eltern.
Do. 12. Okt. 22 Uhr
Plan 9
Surfbeat aus Berlin. Inspiriert durch Ed Woods berüchtigten Film ”Plan 9 from Outer Space” gibt es Sci-Fi-Country, Horror Rock’n’Roll und Space-Twist. Da bleibt kein Auge trocken und kein Tanzbein ungeschwungen. Seit 1998 verzaubern Plan 9 die Berliner Partyszene und das tanzwillige Umland durch zahlreiche Auftritte. Wir öffnen die Türen für handgemachten südkalifornischen Instrumental Rock’n’Roll, garniert mit kleiner, aber feiner Bläsersektion. Yeah.
Fr. 13. Okt. 23:00 Uhr
Ibadet Ramadani & Band
Ibadet Ramadani (voc) – Niko Meinhold (piano, perc) – Christoph Bernewitz (git)
Die albanisch stämmige Sängerin Ibadet Ramadani studierte Kunst bei Greg Wyatt in N.Y.C., Islamistik in Köln und Musik am Konservatorium von Amsterdam. Seit 2003 wohnt sie in Berlin, wo sie Ihre Popband SUPER 700 gründete, mit der sie mittlerweile vier Platten veröffentlichte und international auf Tour war. Nun hat die Sängerin eine Band für die schönsten Jazz Standards gefunden. Im Zusammenspiel mit Niko Meinhold und Christoph Bernewitz verdichtet sie ihre Einflüsse aus Pop, Folk, Blues und Jazz und legt diese über ein Repertoire alter Klassiker aus den 1940/1950igern Jahren. Manchmal überdauert Schönheit doch.
Sa. 14. Okt. 22 Uhr
Moravska Entertainment & Fruchthof Teplice present:
Jindrich Staidel Combo
Die vier Rasantmusiker aus Olomouc reisen mit uns zu den Quellen der Jazzpolka und präsentieren uns deren ganze Herrlichkeit. Dabei kommt es zu einem musikalischen Feuerwerk, wo Raum auf Zeit trifft, und bei dem Pro Haska, ein Tscheche gefangen im Körper eines Deutschen, mit ein- und leitenden Worten in Brocken German durchs Programm führt. Erleben Sie einen Abend, der die dunkle Seite unseres Alltags mehr als nur aufhellt und wie immer in Farbe, aber letztmalig ohne Karel Gott, ausgestrahlt wird. Es gilt: Wer tanzen möchte, lässt es bitte bleiben. Begrüßen Sie bitte Jindrich Staidel, Pro Haska, Tatra Skota und Manitschka Krausonova!
Programm Festivalclub: Udo Muszynski Konzerte + Veranstaltungen
Technik: oton Tim Altrichter
Bar: Katia Ziebarth / Till Kirchner
www.mescal.de
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