Jeden Tag schmälert unsere Technologie das physische Ausmaß der dinglichen Welt. Sogar die Notwendigkeit, mit dieser Welt zu interagieren, schwindet auf ein Minimum. Für mich als Designer wirft das die Frage auf: Soll am Ende wirklich alles auf Energie und sonst nichts reduziert werden? „Weniger ist mehr“ – ist dieser modernistische Ausspruch beherzigenswert oder kritikwürdig?
Ausgehend von dieser Frage ist das „e“ zu einem minimalistischen Ausdruck digitaler Visualisierung geworden, mit Hilfe moderner 3D-Drucktechnologie hergestellt. Videofilme“ sind nichts weiter als digitale Signale. In diesem Fall beschreiben sie ein „e“, das schließlich als Anordnung von Farben auf einem flachen Untergrund Gestalt findet. Vielleicht wird diese Gestalt in Zukunft sogar transparent sein…?
Die Ausnahme von diesem Design, das auf die 6 Wettbewerbskategorien Anwendung findet, ist der neugeschaffene Preis „Der Stachel“. Wegen seines Themas – Nachhaltigkeit – muss dieser Preis ernsthafter daherkommen. Er wird aus biologisch abbaubarem Polylactid (PLA) und recyceltem Kunststoff hergestellt und symbolisiert die Ernsthaftigkeit der täglich wichtiger werdenden Nachhaltigkeitsproblametik.
Dank der Idee, die dem Filmfest Eberswalde, der Provinziale, zugrunde liegt, konnten in der Entwurfsphase mehrere positive Dinge verwirklicht werden: Das „e“ wird aus „provinziellem“ Material hergestellt, das heißt PLA-Kunststoff aus pflanzlicher Stärke, biologisch erzeugt und biologisch abbaubar. Die Datenaufbereitung für den 3D-Druck und den Druck selbst hat YOUin3D übernommen, eine junge Firma aus Berlin-Mitte. Kleine Ideengeber wie diese Firma können überall zu jeder Zeit auftauchen. Sie sind es, die das Leben in der Provinz weitergehen lassen.
Richard Hurding, Designer,
Joachimsthal / UNESCO-Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin
Zelfo Technology / BIORAMA-Projekt