Eröffnungsabend + Block 1 - Dokumentarfilm 1

Samstag, 6. Oktober, 19 Uhr

 

Wies plywajacych krow / The Village of Swimming Cows / Das Dorf der schwimmenden Kühe

Wies plywajacych krow / The Village of Swimming Cows / Das Dorf der schwimmenden Kühe

Poland, Britain Germany / 2018 / Documentary / 78 min
OT German / UT English

Eine urkomische Komödie über ein ungewöhnliches Treffen von drei Neo-Hippies aus Berlin mit polnischen Bauern in Polen. Da treffen Welten aufeinander. Um der Natur nahe zu sein, und wohl auch auf der Suche nach einer besonderen Arbeitserfahrung, gehen Ellen, Mario und Jon, nach Osten. In einem kleinen polnischen Dorf nahe der belarussischen Grenze mieten sie sich ein altes Holzhaus. Sie meditieren, üben Acroyoga, suchen den Kontakt mit den im Dorf lebenden Menschen und helfen in der Landwirtschaft. Für die Dorfbewohner sind sie Exotik pur. Ist dieser neue gesunde Lebensstil nur eine vorübergehende Mode der Stadtbewohner oder verändert er die Welt…? Ein Film über Menschen mit sehr verschiedenen Lebensphilosophien, die bei allen Kommunkationsbarrieren und Kontroversen nach Freundschaft und Austausch suchen. Eine Einladung, auf heitere und freundliche Weise, die Unterschiede fruchtbar zu machen.

Katarzyna Trzaska

Director: Katarzyna Trzaska, Producer: Robert Zygmuntowski,
Script: Katarzyna Trzaska, DoP: Andrzej Wojciechowski,
Editor: Marek Kucharski, Sound: Anna Rok Agata Chodyra, Music: Bart Palyga

Katarzyna Trzaska studierte an der Krzysztof-Kieslowski-Schule für Film und Fernsehen in Katowice (Polen). Ihr erster Dokumentarfilm „10 Jahre bis Nashville“ wurde auf 11 internationalen Festivals gezeigt. Sie führte auch Regie bei Spielfimprojekten wie „Die Menschen“, einem TV-Drama, und „Mulholland Drive“, einem Schauspiel nach David Lynchs Film. Sie ist Mitbegründerin und Vorstandsmitglied bei der Vereinigung der polnischen Filmemacherinnen und zutiefst engagiert in der feministischen Bewegung in der polnischen Filmindustrie. Sie lebt mit ihrem Sohn in Warschau. In ihren Filmen versucht sie, dokumentarische Beobachtung, viel Humor und ein warmherziges Herangehen an ihre Charaktere zu vereinen. Sie legt sehr viel Wert auf die visuelle Seite ihrer Filme.

Block 4 - Animationsfilm / Dokumentarfilm

Sonntag, 7. Oktober, 18 Uhr

 

Maman Colonelle / Mama Colonel /

Maman Colonelle / Mama Colonel /

Congo, Democratic Republic, France / 2017 / Documentary / 72 min
OT Lingala / UT English

Colonel Honorine Munyole ist eine imposante Person, 44 Jahre alt, verwitwet und Mutter von sieben kleinen Kindern. Ihre blau leuchtende Uniform trägt sie mit Stolz, gleichzeitig bietet sie auch den notwendigen Schutz, den sie für ihre alltägliche Arbeit braucht. Sie leitet eine kleine Polizeieinheit, die sich dem Schutz vergewaltigter Frauen und misshandelter Kinder in den von Kriegen geplagten Regionen des Kongos widmet. Von der Bevölkerung wird sie respektvoll ‚Mama Colonel’ genannt. Mit ihrem Engagement, ist sie, allen Widrigkeiten zum Trotz, für viele Frauen und Kinder eine Autoritätsperson, aber auch jener Mensch, von dem sie Trost erhalten und der ihnen Aufmerksamkeit schenkt. Honorine Munyole ist sowohl Zuhörerin als auch Stimme für die Opfer von Gewalt und bleibt doch selbst häufig angesichts der erzählten Geschichten sprachlos zurück. Gleichzeitig gibt sie den Frauen und Kindern Hoffnung und zeigt der Gemeinschaft, dass diese Menschen nicht nur Opfer sind, sondern auch etwas bewirken können.

Dieudo Hamadi

Director: Dieudo Hamadi, Producer: Christian Lelong, Kiripi Katembo Siku,
Script: Dieudo Hamadi, DoP: Dieudo Hamadi,
Editor: Anne Renardet, Sound: Dieudo Hamadi, Music: -

Dieudo Hamadi wurde 1984 in Kisangani in der Demokratischen Republik Kongo geboren und studierte von 2005 bis 2008 Medizin. Danach nahm er an mehreren Dokumentarfilm-Workshops teil. Er ist der Autor zweier Dokumentarkurzfilme, die bei etlichen Festivals in Europa und Kanada Aufmerksamkeit erregten.

Block 7 - Dokumentarfilm

Montag, 8. Oktober, 20 Uhr

 

Habitat /

Habitat /

Germany / 2017 / Documentary / 79 min
OT German / UT German

Im Geiseltal, einem ehemaligen Tagebau, entstand nach dem Zerfall der DDR durch Renaturierung und Flutung der größte künstliche See Deutschlands. Was tun die Menschen hier? Reinhard Hirsch blickt von seinem Kleingarten auf die Stelle im See, wo einst das Haus seiner Großeltern stand. Sein Heimatdorf Zöbigker musste dem Bergbau weichen. In den verlassenen Halden nistet der Bienenfresser, ein bunter Zugvogel mit unverkennbarem Ruflaut. Christine Lattke wartet mit ihrer Kamera inmitten der Ruinen ehemaliger Industrie auf die Ankunft dieses Vogels aus seinem Winterquartier in Afrika. An einer kleinen Bucht am Ufer vertreibt sich Ganiyou Idriss aus Niger die gleichförmigen Tage, während er auf den Ausgang seines Asylverfahrens wartet. In der Glück-Auf-Straße, einer ehemaligen Bergmannssiedlung, lebt der kurdische Poet Farhan Kalasch. Nachdem er in Deutschland Asyl erhalten hat, versucht er nun Frau und Kinder nachzuholen. Der Film von Emerson Culurgioni und Jonas Matauschek führt in eine Welt zwischen Sterilität und Leben, zwischen dem Beharren und dem Fortwollen.

Emerson Culurgioni & Jonas Matauschek

Director: Emerson Culurgioni & Jonas Matauschek, Producer: ROSENPICTURES Filmproduktion GbR,
Script: Emerson Culurgioni & Jonas Matauschek, DoP: Jonas Matauschek,
Editor: Emerson Culurgioni & Jonas Matauschek, Sound: Emerson Culurgioni, Music: Roßbacher Musikanten

Jonas Matauschek wurde 1987 in Dresden geboren. Bis 2014 Diplomstudium im Bereich Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes. 2012 Gründung der filmischen Initiative Leipzig "FILZ", gemeinsam mit Emerson Culurgioni. Emerson Culurgioni lebt und arbeitet als Künstler und Dokumentarfilmer in Leipzig. Er studierte in Bozen (IT) bis er 2010 an die Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) in Leipzig in den Bereich Medienkunst wechselte. 2014 absolvierte er sein Diplom mit dem Kurzfilm LEUNA (‘13). Er war Teilnehmer der Professional Media Masterclass (PMMC) und des PMMC Lab. Er war außerdem Mitbegründer der Filmischen Initiative Leipzig (FILZ) im Jahr 2012. Ende September 2018 wird er vorraussichtlich seine Meisterschülerprüfung bei Clemens von Wedemeyer in der Klasse Excinema absolvieren.

Block 9 - Dokumentarfilm

Dienstag, 9. Oktober, 20 Uhr

 

Farewell Halong /  / Lebwohl Halong

Farewell Halong / / Lebwohl Halong

Germany, Vietnam / 2017 / Documentary / 98 min
OT Vietnamese / UT German

Entlang der imposanten Halong Bucht in Vietnam reiht sich eine Vielzahl von schwimmenden Dörfern. Einer ihrer Bewohner, der 46-jährige Nguyen Van Coung, lebt mit seiner Familie in diesem eigenartigen Lebensraum. Für ihn und seine Familie ist das Leben auf dem Wasser normal. Hier schläft, kocht und arbeitet seine Familie seit Genrationen. Da jedoch die Halongbucht auf der prestigeträchtigen Weltkulturerbeliste der UNESCO steht, sah sich die vietnamesische Regierung gezwungen, das größte Umsiedlungsprogramm im Norden Vietnams durchzuführen. Das Gewohnheitsrecht und die Kultur der Bewohner mussten dem Umweltschutz und der touristischen Nutzung weichen. Goung muss seine außergewöhnliche Heimat mit seiner Familie verlassen und das Leben auf dem Wasser gegen ein Leben auf dem Festland in einem Neubaugebiet eintauschen. Die Regierung garantiert zwar finanzielle Entschädigungen und stellt auch den neuen Wohnraum bereit, doch wie ergeht es den Menschen fernab von ihrem gewohnten Lebensraum? Dem Neubeginn stehen sie sehr misstrauisch gegenüber, da sie keinerlei Vorstellung haben, wie ihr Leben nach dem Verlust ihres bisherigen Habitats weitergehen soll.

Duc Ngo Ngoc

Director: Duc Ngo Ngoc, Producer: Christoph Kukula & Eike Goreczka,
Script: Duc Ngo Ngoc, DoP: Pham Ngoc Lan,
Editor: Gudrun Steinbrück, Tien Dat Nguyen, Sound: Florian Marquardt, Music: Martin Kohlstedt

Duc Ngo Ngoc​ ist vietnamesisch-deutscher Filmemacher. Er wurde 1988 in Hanoi geboren. Im Alter von fünf Jahren zog er nach Berlin. Von 2010 bis 2014 studierte er Mediengestaltung/ Medienkunst (B.F.A) an der Bauhaus Universität Weimar. 2013 gründete er zusammen mit vier Filmemachern das KAMMER11 Filmkollektiv. Seit Oktober 2015 studiert er Filmregie im Master an der Filmuniversität Babelsberg ​KONRAD WOLF​ und hat ein Gastsemester an der ​Hanoi Academy of Theatre and Cinema​ absolviert.

Block 10 - Kurzspielfilm / Dokumentarfilm

Mittwoch, 10. Oktober, 18 Uhr

 

Dusk Chorus - Based On Fragments Of Extinction By David Monacchi /  / Der Chor der Dämmerung - nach „Fragments of Extinction by David Monacchi”

Dusk Chorus - Based On Fragments Of Extinction By David Monacchi / / Der Chor der Dämmerung - nach „Fragments of Extinction by David Monacchi”

Italy / 2017 / Documentary / 62 min
OT Italian / UT German

David Monacchi ist Tonkünstler, Sound-Forscher und öko-akustischer Komponist. Seit 15 Jahren konserviert er die Klänge des Regenwaldes in seinem Projekt „Fragmente des Aussterbens“. Mit hochauflösenden 3D-Mikrofonen, versucht er die Geräuschkulisse an verschiedensten Orten einzufangen und sich den Lebensraum der Arten über das Hören zu erschließen. Jedes Tier, jede Pflanze kommuniziert auf einer eignen Frequenz, ohne die Interaktion der anderen Lebensformen zu stören. Erst durch die Eingriffe des Menschen wird dieses empfindsame Gleichgewicht unterbrochen. Im artenreichsten Biosystem der Erde verschwinden die Töne. Monacchi nennt es „die stille Katastrophe unserer Zeit“. Im ecuadorianischen Regenwald versucht er, die noch vorhandenen akustischen Fragmente einzufangen und zu konservieren, um ihre klanglichen Abdrücke für künftige Generationen zu bewahren. Das Regieteam Nika Saravanja und Alesandro D’Emilia begleiteten David Monacchi bei seiner Arbeit im Regenwald. Herausgekommen ist eine Natursymphonie. Langsam entwickelt sie sich aus einer Abfolge von Bildern heraus zu einem Hörerlebnis.

Alessandro D'Emilia, Nika Saravanja

Director: Alessandro D'Emilia, Nika Saravanja, Producer: Heidi Gronauer, Lorenzo Paccagnella,
Script: David Monacchi, DoP: Alessandro D'Emilia,
Editor: Otis Buri, Sound: David Monacchi, Music: David Monacchi

Alesandro wurde 1988 in Rom geboren. Er begeisterte sich früh für das Bergsteigen, Skifahren und Slacklinen. Beim Ausüben dieser Tätigkeiten entwickelte sich sein starkes Interesse für den audiovisuellen Bereich, er war besonders fasziniert von den Geheimnissen der Natur, der unerforschten Orte und der unterschiedlichen Weisen des Lebens und Denkens der Menschheit. 2016 graduierte er an der Dokumentarfilmschule in Zelig auf dem Gebiet der Fotografie. Nika Šaravanja ist eine kroatische Dokumentarfilmmacherin und visuelle Künstlerin. Nach ihren Studien an der School of Economy and Management in Zagreb ist sie viele Jahre gereist, hat Sozialarbeit geleistet, mit verschiedenen Künstlern und freischaffenden Organisationen zusammengearbeitet und ausgestellt. Sie hat die Schule für Dokumentarfilm und neue Medien in Zelig als Regisseurin abgeschlossen, und das Resultat ihrer Arbeit sind im wesentlichen Dokumentarfilme über soziale Fragen und Umweltprobleme. „Dusk Chorus –Fragments of Extinction“ war ihr erster Feature-Dokumentarfilm. Sie lebt gegenwärtig in Wien und arbeitet an ihrem zweiten Spielfim.

Block 12 - Animationsfilm / Dokumentarfilm

Donnerstag, 11. Oktober, 18 Uhr

 

Hashti Tehran /

Hashti Tehran /

Iran, Deutschland / 2017 / Documentary / 59 min
OT Persian / UT German

In den meisten traditionellen Häusern im Iran bezeichnet „Hashti“ einen achteckigen Empfangsraum, von dem aus die Besucher in die weiteren Teile des Gebäudes geführt werden, in die privaten Räume oder auch die semi-privaten, die dem Empfang auswärtiger Gäste vorbehalten sind. Basierend auf der Idee, dass Teheran selbst ein Haus darstellt, geht der Film, den vier Himmelsrichtungen nach, an die Peripherie der Stadt. Er führt uns in die Übergangsräume zwischen innen und außen, in die Randzonen zwischen urban und nicht-urban. Hashti Tehran “untersucht” dabei Wohnungsbau und Stadtentwicklung in sehr unterschiedlichen Gebieten, bei den Bergen Tochal im Norden, in der Region um den künstlichen See Chitgar im Westen, in Pardis Town, einer Sozialbausiedlung, weit östlich gelegen, und im Viertel Nafar Abad am südlichen Rand der Stadt. Große Unterschiede werden sichtbar.

Daniel Kötter

Director: Daniel Kötter, Producer: Sadra Keyhani,
Script: Daniel Kötter, DoP: Daniel Kötter,
Editor: Daniel Kötter, Sound: Hedieh Ahmadi, Marcin Lenarczyk, Music: -

Daniel Kötter ist ein international tätiger Filmemacher und Musiktheater-Regisseur. Seine Arbeiten changieren zwischen verschiedenen medialen und institutionellen Kontexten und verbinden Techniken des strukturalistischen Experimentalfilms mit performativen und dokumentarischen Elementen. Visuelle Recherchen führen ihn immer wieder auf den afrikanischen Kontinent sowie in den Mittleren Osten. Zurzeit arbeitet er u.a. mit dem Kurator Jochen Becker (metroZones) an dem Recherche-, Ausstellungs- und Filmprojekt CHINAFRIKA. Under Construction.

Block 14 - Dokumentarfilm

Freitag, 12. Oktober, 18 Uhr

 

Cuando el toro lloró / When the Bull cried / Als der Bulle weinte

Cuando el toro lloró / When the Bull cried / Als der Bulle weinte

Belgium, Bolivia / 2017 / Documentary / 66 min
OT Spanish / UT English

Bergbau auf eigene Faust ist eine lebensgefährliche Arbeit. In den Bergen Boliviens haben Menschen in dieser Arbeit ihren Lebensunterhalt gefunden. Ohne jede Hilfe tasten sie sich durch Dunkelheit und Kälte und sprengen den Stollen mit Dynamit auf, wo immer sie etwas zu finden meinen. Karen Vázquez Guadarrama und Bart Goossens haben diese Frauen und Männer in den Berg hinein begleitet. Sie zeigen ihre mühsame Suche nach Erz und fangen die Angst ein, die mit jedem einzelnen Schritt einhergeht. Das Leben im Freien, das außerhalb des Berges mit den geringen Erträgen gefristet werden kann, ist karg, staubig und arm. Eine soziale Ordnung, die Halt und Mut für den nächsten Tag gibt, ist deshalb nur aus dem religiösen Ritual heraus zu stiften. So wird in einem wilden Opfer mit großen Mengen an Alkohol ‚El Tio‘, der Gott der Dunkelheit beschworen. Ein Film über das, was Menschen leisten können und was es ihnen abverlangt.

Karen Vázquez Guadarrama & Bart Goossens

Director: Karen Vázquez Guadarrama & Bart Goossens, Producer: Tomas Leyers,
Script: Karen Vázquez Guadarrama & Bart Goossens, DoP: Karen Vázquez Guadarrama,
Editor: Tom Denoyette, Sound: Bart Goossens, Music: Bram Bosteels

Karen Vásquez Guadarrama wurde in Mexiko City geboren und studierte Film an der Königlichen Akademie der schönen Künste in Ghent (Belgien).

Block 15 - Dokumentarfilm

Freitag, 12. Oktober, 20 Uhr

 

Anuktatop: la métamorphose / Anuktatop: The metamorphosis / Anuktatop: Die Metamorphose

Anuktatop: la métamorphose / Anuktatop: The metamorphosis / Anuktatop: Die Metamorphose

France, French Guiana / 2016 / Documentary / 107 min
OT French / UT English

In unmittelbarer Nähe zu einem Weltraumhafen in Französisch-Guyana leben die Angehörigen des Wayana-Stammes. Obwohl ihr Leben im dichten Regenwald des Amazonas verborgen ist, gehen die Veränderungen der Welt nicht an ihnen vorbei. In ihren Träumen verbinden die Menschen hier und dort, früher, heute und morgen. Großmutter Malilou träumt von ihrem einstigen Leben in den fünfziger Jahren. Die junge Stephane träumt sich zu einem Freund, der einem anderen Stamm angehört. Und Derrek träumt sich in die mythologische Welt der Wayana-Krieger. Der Film von Nicolas Pradal und Pierre Selvini ist eine Fusion aus okkulten Traditionen, Lichtspielen, inszenierten Bildern, ganz einfachen Gesprächen und alltäglichen Verrichtungen. Die Filmemacher gingen ebenso ethnografisch wie künstlerisch vor, sie begleiten ihre Protagonisten mit der Kamera und geben ihnen zugleich die Möglichkeit des Selbstausdrucks. Will man ihnen folgen, sollte man sich mit ihnen in den Film hineinträumen.

Nicolas Pradal and Pierre Selvini

Director: Nicolas Pradal and Pierre Selvini, Producer: David Crochet,
Script: Nicolas Pradal and Pierre Selvini, DoP: Tarek Sami,
Editor: Fabien Daguerre, Sound: Cesar Mamoudy, Music: Pierre Selvini

Nicolas Pradal wurde 1984 in Meaux (Frankreich) geboren. Nach Studien der Soziologie und der Anthropologie besuchte er die ESAV (audiovisuelle Hochschule von Toulouse). Sein Abschlussfilm „Les rêves et la loi“ (Träume und Gesetze) zeigt die komplizierte Lage der australischen Aborigines. Die Reise dorthin wurde zum Schlüssel für viele Themen, die er seitdem untersucht hat. 2009 begann er mit einem Dokumentarfilm in Französisch-Guyana auf dem Territorium der Ureinwohner. Das heikle Thema bringt ihn dazu, sich für partizipative Filme zu entscheiden. Pierre Selvini wandte sich der Musikologie zu und unternahm physikalische Studien der musikalischen Akustik. Schließlich besuchte er die ESAV (audiovisuelle Hochschule von Toulouse). Nach seiner Ankunft in Paris arbeitete er zunächst als Toningenieur und Komponist, entwickelte dann aber zugleich ein Projekt und seine Freundschaft mit Nicolas Pradal. Ihr Wunsch, mit den Ureinwohnern von Französisch-Guyana menschlich zusammenzuarbeiten, hat sie dazu gebracht, ein assoziatives partizipatorisches Projekt zu entwickeln, das länger als sieben Jahre dauern wird. Während dieser Zeit wird er weiterhin auch am Filmset oder in der Nachproduktion als Toningenieur, Regisseur oder Regieassistent arbeiten.