Lange Nacht des Bauernfilms!

LANGE NACHT DES BAUERNFILMS

MI 10. OKT / 22 Uhr / FESTIVALCLUB

Neue Filme aus dem Archiv „Ich bin gerne Bauer und möchte es auch gerne bleiben“ von Antje Schiffers. Sie bietet Landwirten an, ihren Hof zu malen. „Meine Tante hatte ein solches Bild. Mir wurde erzählt, es sei nach dem Krieg gemalt worden, als nur Bauern genug zu essen hatten; sie seien damit interessante Geschäftspartner für Maler gewesen.“ Im Tausch für das Gemälde bittet sie die Landwirte, ihren Hof, ihren Betrieb und ihre Arbeit zu filmen und zu kommentieren.

AGROGENOSSENSCHAFT SCHIFFMÜHLE EG 2018 15 min
ULRICH UND JENNIFER VÖSSING, NEURANFT 2018 17 min

Weitere Filme nach Publikumsauswahl mit internationaler Schnapsbar.

Diese Tauschgeschäfte betreibt sie seit 2000, die meisten zusammen mit Thomas Sprenger. Ihr Projektarchiv enthält mehr als 30 Filme, entstanden in England und Wales, den Niederlanden und der Schweiz, Rumänien, Mazedonien und Österreich, Spanien, Südafrika, Ungarn und Deutschland. Der neueste Film ist eine Zusammenarbeit mit Jens Petermann, Skadi Petermann und Florian Krafft aus Dannenberg und feiert auf dem Filmfest Eberswalde Premiere.

Etwa eine Woche lang steht sie mit ihrer Staffelei auf dem Hof wie ein Plein-Air-Maler aus dem 19. Jahrhundert. Die Landwirte filmen sich, wie sie das tun, was sie immer tun. Sie stellen sich selbst dar. Als Henk Waterink zum zweiten Mal vergessen hatte, die Kühe am Nachmittag auf dem Weg zurück in den Stall zu filmen, wurden die Kühe wieder rausgetrieben, und dann wieder rein. Bei der Familie Antonesi tragen zum Beginn des Films alle Tracht, während sie das Heu machen und einen Imbiss im Gras servieren, so, wie es im rumänischen Folkloresender zu sehen ist. Ria Redder forderte die Männer auf, kreativer zu filmen, nämlich auch die Wäsche, die Schwalben und die Holzschuhe vor der Tür. Josef Kreitmayer lässt bis zum Ende des Films alle darüber im Unklaren, ob er Junggeselle ist. Ein walisischer Film basiert auf dem Einsatz von Musik, vor allem Männerchören, ein ungarischer beschreibt umfassend die schwierigen Bedingungen der Wassermelonenproduzenten, im Baskenland führen die Brüder Isusi ihre Schafe die vielbefahrene Straße entlang und man kann genau sehen: es macht ihnen Spaß, dass die Autos warten müssen.

ANTJE SCHIFFERS

Antje Schiffers, geboren 1967 in Heiligendorf, war Blumenzeichnerin in Mexiko, Wandermalerin in Italien, in Russland, Kasachstan, Kirgistan und Usbekistan, Werkskünstlerin in der Reifenindustrie, bei Siemens und der BASF, Botschafterin und Korrespondentin in Osteuropa, Tauschgeschäfte mit Landwirten wie mit Unternehmensberatern. Seit 2003 arbeitet sie mit Kathrin Böhm (GB) und Wapke Feenstra (NL) als Künstlerinitiative Myvillages. Ausstellungen u.a. in der Secession, Wien, Sprengel Museum, Hannover, Galerie für Zeitgenössische Kunst, Leipzig, TENT, Rotterdam, Frieze und Tate Britain, London, CAAC, Sevilla, MUSAC, León, Museum Ludwig, Budapest, Museum Morsbroich, Leverkusen, Skirball Museum, Los Angeles, Haus der Kulturen der Welt und Hamburger Bahnhof, Berlin.
Seit 2000 arbeitet Antje Schiffers, gemeinsam mit Thomas Sprenger, an ihrem Projekt „Ich bin gerne Bauer und möchte es auch gerne bleiben“.

PROVINZ-KLASSIKER - GESTERN,HEUTE, MORGEN

SA 13. OKT / 14 UHR / SAAL

12 UHR MITTAGS

UNITED STATES / 1952 / UNDEFINED / 85 MIN
OT GERMAN / UT –

Der Blick fällt auf eine in düsteren, teilweise grellen Schwarz-Weiß-Grau-Tönen sich darbietende Landschaft. Tristesse. Drei Männer nähern sich einem unbedeutenden Nest namens Hadleyville, irgendwo. Es ist ca. 10 Uhr morgens. Jack Colby , Pierce und Ben Miller reiten durch Hadleyville. Jeder kennt sie. Vor allem aber kennt jeder Einwohner den, der gerade nicht in die Stadt reitet, Frank Miller, auf den die drei anderen warten. Frank Miller soll mit dem Zug um 12 Uhr in Hadleyville eintreffen. Frank Miller ist ein verurteilter Mörder, der aus unerfindlichen Gründen begnadigt wurde. Frank Miller wurde vom Marshal der Stadt, Will Kane, vor Jahren gefasst. Und Will Kane gilt der Besuch Frank Millers. Jeder in der Stadt weiß das, als die drei Ganoven auftauchen. Und jeder weiß, dass sich Miller an Kane rächen will.

Fred Zinnemann
Director: Fred Zinnemann, Producer: Stanley Kramer/United Artists,
Script: Carl Foreman, DoP: Floyd Crosby,
Editor: Elmo Williams, Harry W. Gerstad, Sound: -, Music: Dimitri Tiomkin

Fred Zinnemann

Fred Zinnemann wurde am 29. April 1907 in Rzeszów, Österreich-Ungarn und starb am 14. März 1997 in London. Er war ein österreichisch-US-amerikanischer Filmregisseur. 1927 nahm er in Paris an der Ecole Technique de Photographie et de Cinématographie eine Kameraausbildung auf. Ab 1928 in Berlin tätig, war er 1929 Kameraassistent bei einem Stummfilm mit Marlene Dietrich. Zinnemann verließ im Oktober 1929 Deutschland und ging nach Hollywood. In den 1940er Jahren konnte sich Zinnemann nach seinen ersten Erfolgen schließlich dem Spielfilm zuwenden. 1951 drehte er mit dem Westernklassiker Zwölf Uhr mittags seinen vielleicht bekanntesten Film. Der Film erhielt 1953 vier Oscars und brachte Zinnemann die von der New Yorker Filmkritik verliehene Auszeichnung als bester Regisseur des Jahres ein.

GLOBUS PROVINZ

SA 13. OKT / 16 UHR / SAAL

WEIT. DIE GESCHICHTE VON EINEM WEG UM DIE WELT

GERMANY / 2017 / UNDEFINED / 127 MIN
OT GERMAN / UT ENGLISH

In the spring of 2013, Patrick and Gwen struck out as a couple from Freiburg towards the east, and three and a half years and 97.000 kilometres later they returned home from the west as a threesome. Without flying, and with a very small budget, they explored the world, always driven by curiosity and with a lot of spontaneity. Their travels always focussed on direct contact with people and nature. Gwen and Patrick hitchhiked through countries like Tadshikistan, Georgia, Iran, Pakistan, China and Mongolia. From Japan, a freighter took them to Mexico. After the birth of their son Bruno they travelled through Central America in a small old Volkswagen bus. When in the spring of 2016 they found themselves on European soil again, after a sea voyage from Costa Rica to Spain, they finished their round-the-world trip by walking 1200 kilometres right to the front door of their home in Freiburg.

Patrick Allgaier, Gwendolin Weisser
Director: Patrick Allgaier, Gwendolin Weisser, Producer: Weit. Produktion 2017,
Script: Patrick Allgaier, Gwendolin Weisser, DoP: Patrick Allgaier, Gwendolin Weisser,
Editor: Patrick Allgaier, Gwendolin Weisser, Sound: Patrick Allgaier, Gwendolin Weisser, Music: Isaac Friesen, Falk Schönfelder

Gwendolin Weisser was born 1992 near Freiburg in the Black Forest. During her years at the Freie Waldorfschule Freiburg St. Georgen she spent a lot of time making plans for travelling after her school-leaving examination (Abitur). During her vacations she always travelled through Europe, mostly as a hitchhiker. She also was active in a youth film group, where she met cameraman Patrick. After her Abitur in 2012 she worked in various jobs to make money for a round-the-world trip. In March 2013 she and Patrick struck out. Since May 2015 Gwen and Patrick have been the parents of Bruno, who was born in Mexico. Patrick Allgaier was born 1983 in the Markgräflerland near Freiburg. He passed his Abitur in 2001 at the Faust Gymnasium in Staufen. During his first travels he developed a passion for filming and worked as a freelance cameraman for TV Südbaden and later for various production firms and TV stations (SWR/ARD). In March 2013 he packed his bags for the round-the-world trip with his girl-friend Gwen, not without his camera, of course.