“2016 ist ein schlimmes Jahr!” kann man allenthalben in Kommentaren der sozialen Netzwerke lesen und gemeint ist damit oft die hohe Dichte an Todesfällen unter bekannten Künstlern allein schon im ersten Jahresviertel.
Holger Barthel ist tot. Und wenn er auch keine internationale Größe war, hier in der Region kannte man ihn und unserem Filmfest war er ein guter Bekannter. Im vergangenen Jahr hat er mit seiner Version vom “Tor zur Provinz” das Festival-Eingangsportal auf typisch Barthel’sche Weise gestaltet – natürlich, prächtig, vollmundig und trotzdem leicht.
Als Sascha und Lars vom Programmbeirat vor einem Jahr bei Holger zu Hause waren, servierte er selbstgemachten Apfelkuchen und überzeugte mit seiner Idee zum “Tor zur Provinz”, weil es eine neue und trotzdem auch wieder authentische Idee dazu war. Den überaus freundlichen und einladenden Gestus seines Bildes unterstrich Holger mit einer Textpassage aus dem Roman „Schau heimwärts Engel“ von Thomas Wolfe, “weil sie die wirklich bedeutsamen Elemente des Daseins benennt und den dominanten Konsumgeist unserer Tage überstrahlt und vergessen macht.“
Es war ein zufriedener Augenblick, als das große Transparent mit seinem Werk dann im vergangenen Jahr vor dem Eingang zum Paul-Wunderlich-Haus angebracht war, ganz offensichtlich auch für den Künstler. Der “Meister”, wie Holger Barthel sich mit einem Augenzwinkern selbst betitelte, hat unser Festival bereichert.
Danke, Holger!
APR
2016