ERÖFFNUNG SA 06. OKT ∕ 19 UHR

Die 15. PROVINZIALE − Filmfest Eberswalde wird im Paul-Wunderlich-Haus eröffnet. Zur Eröffnung und zum Wettbewerbsstart wird der lange Dokumentarfilm WIES PLYWAJACYCH KROW / DAS DORF DER SCHWIMMENDEN KÜHE von Katarzyna Trzaska gezeigt. Er feiert damit seine Deutschlandpremiere bei der PROVINZIALE.

WIES PLYWAJACYCH KROW / DAS DORF DER SCHWIMMENDEN KÜHE

Polen 2018 78 min

Urkomische Komödie über ein ungewöhnliches Treffen von drei Neo-Hippies aus Berlin mit polnischen Bauern in Ostpolen. Ein Film über Menschen mit sehr verschiedenen Lebensphilosophien, die bei allen Kontroversen nach Freundschaft und Austausch suchen.

Das Quartett des Trompeters Richard Koch begleitet in diesem Jahr unseren Festivalauftakt.
Richard Koch (tp) – Michael Hornek (piano) – Kalle Enkelmann (bass) – Moritz Baumgärtner (drums)

The Sound Of Humus! Richard Koch, der u. a. mit dem Andromeda Mega Express Orchestra spielt, und auf Konzerten den Beatsteaks oder den Bands von Jimi Tenor und Nils Frahm sein Trompetenspiel hinzufügt, geht mit seinem neuen eigenen Quartett in den Wald.

Maurice Summen: „Der Wurm lockert den Boden, bloß um wenige Minuten später im Schnabel eines Vogels zu landen. Der Vogel trällert zum Dessert eine Melodie. Und zwischen den Bäumen in einer kleinen Lichtung, da steht Richard Koch mit seiner Trompete, aufmerksam zuhörend, das Naturschauspiel genießend, bevor er begeistert mit einsteigt in das wilde Nahrungskettenensemble. Ist das Jazz? Unbedingt. Das Richard Koch Quartett ist eine der großen Entdeckungen des Berliner Jazzjahrs 2018 und hoffentlich noch weit darüber hinaus.“

ERÖFFNUNG II SA 06. OKT ∕ 22 UHR

Auch die anderen drei Wettbewerbskategorien – Kurzdokumentarfilm, Kurzspielfilm und Animation – stellen ihre Eröffnungsfilme in einem Block gemeinsam vor.

TOUTES LES POUPÉES NE PLEURENT PAS / PUPPEN WEINEN NICHT
FRANCE 2017 20 min OT ohne Dialoge

FÆDRELAND / LAND UNSERER VÄTER
JORDANIEN/ DÄNEMARK 2017 20 min OT Arabisch UT Englisch

ZIRDZIN, HALLO! / HALLO PFERD!
REGIE Laila Pakalnina LETTLAND 2017 24 min OT ohne Dialoge

DAS TOR ZUR PROVINZ

Provinz entscheidet
Das Filmfest Eberswalde hat sich mit seinem Titel „PROVINZIALE“ eine programmatische Richtung gegeben: Licht und Schatten des Begriffs „Provinz“ auszuloten, die Zukunft ländlicher Räume und peripherer Regionen zu diskutieren, vor allem aber: Entscheidungen zu treffen, die nicht den Aufmerksamkeitsregeln der großen Bühnen unterworfen sind, sondern den eigenen zivilgesellschaftlichen Prozessen dienen.

PROVINZIALE lädt ein
Die letzten Jahre haben uns gezeigt, dass das Medium Film ideal für eine solche Verständigung ist. Als integratives Festival will die Provinziale aber auch andere Künstler dazu auffordern, sich an der inhaltlichen Auseinandersetzung zu beteiligen – in diesem Falle die bildenden Künstler, die überwiegend aus der Region kommen sollten, aber nicht grundsätzlich eine solche Bindung haben müssen.

Künstler zeigen ihre Provinz – die Idee
Jedes Jahr fordert die PROVINZIALE einen Künstler bzw. eine Künstlerin auf, den Eingangsbereich zum Glaszwischenbau des Paul-Wunderlich-Hauses für die Dauer des Filmfestes zu gestalten. Über die Jahre wird ein Dialog der Künstler miteinander hergestellt – die Arbeit des aktuellen Jahres kommentiert (de facto) auch die Arbeiten der vorigen Jahre, bildet aber je eine eigenständige Annäherung an das Thema. Abgesehen von der zugewiesenen Fläche sind die Künstler in ihren Mitteln vollkommen frei.

In diesem Jahr hat der Maler, Grafiker, Szenenbildner und Künstler Matthias F. Mücke die Einladung, das Eingangsportal zur PROVINZIALE zu gestalten, angenommen.

Die Großstadt ist einen Steinwurf entfernt,
aber weit genug weg um die ländliche Entschleunigung auszukosten.
Überflusskultur eher ein Fremdwort.
Aber was macht man auf die Dauer in der Provinz?
Überall nur Wiesen, Wälder und Felder.
Dazwischen Kuhdörfer und verlassene Schweineställe.
Man könnte jetzt jeden Stein umdrehen,
aber besser ist es doch den Geschichten der Alten zu lauschen.
Und da muss man gar nicht lange suchen.
„Oda bis’de uffs Maul jefalln?“

(2018, Matthias F. Mücke)

MATTHIAS F. MÜCKE
Matthias F. Mücke ist 1965 in Ost-Berlin geboren. Er absolvierte eine Berufsausbildung bei der Denkmalpflege Berlin zum Maler/Restaurierung. Seit 1988 ist er freiberuflich künstlerisch tätig, als Maler, Grafiker und Szenebildner und bringt seit 2000 eigene Originalgrafische Bücher heraus. Er ist Mitglied im Brandenburgischen Verband Bildender Künstler.

ABSCHLUSSFEST SA 13. OKT ∕ 20 UHR

PREISVERLEIHUNG, PREISTRÄGERFILME, EMPFANG und LIVE MUSIK

Bei der Preisverleihung werden Preise in Höhe von 11.000 Euro an Filmemacher*Innen verliehen. Musikalisch begleitet wird die Verleihung durch Csókolom. Das Quartett steckt die alte Musik Osteuropas in neue Kleider.

  • Preis das „e“ für den Besten Dokumentarfilm im Wettbewerb PROVINZIALE 4.000 Euro, gestiftet vom Ministerium für Wirtschaft und Energie des Landes Brandenburg
  • Preis das „e“ für den Besten Kurzspielfilm 2.000 Euro
  • Preis das „e“ für den Publikumsliebling Dokumentarfilm 1.000 Euro, gestiftet vom Bürgermeister der Stadt Eberswalde
  • Preis das „e“ für den Publikumsliebling Kurzdokumentarfilm 1.000 Euro
  • Preis das „e“ für den Publikumsliebling Kurzspielfilm 1.000 Euro, gestiftet von der Sparkasse Barnim
  • Preis das „e“ für den Publikumsliebling Animationsfilm 1.000 Euro
  • Sonderpreis „Der Stachel“ für die beste filmische Auseinandersetzung mit der Nachhaltigkeitsthematik 1.000 Euro, gestiftet von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde

Nach dem anschließenden Empfang können die Gäste sich entscheiden, ob sie die Jury-Preisträgerfilme sehen oder im Festivalclub die Abschlussband Csókolom hören wollen.