BLOCK 1 / Eröffnungsabend

Samstag, 9. Oktober, 18 Uhr

 

Suot tschêl blau / Under Blue Skies / Unter dem blauen Himmel

Suot tschêl blau / Under Blue Skies / Unter dem blauen Himmel

Switzerland / 2020 / Documentary / 72 min
OT Romansh / UT German

In der atemberaubenden Landschaft des Oberengadins begleitet dieser Film einen kollektiven Prozess innerhalb einer kleinen Gemeinde, deren Jugend in den 1980er und 1990er Jahren in das turbulente Jugendkultur-, Musik- und Drogenleben Zürichs hineingezogen wurde. Viele haben diese tragische Zeit nicht überlebt. Nach mehr als zwei Jahrzehnten der Stille und des Schocks kommen Freunde und Familien der Überlebenden zusammen und finden einen Weg, ihre Erinnerungen an die Verlorenen zu teilen und über mögliche Gründe für ihren Verlust zu sprechen. Ein Film über Trauer, Verständnis, Analyse und Versöhnung.

Ivo Zen

Director: Ivo Zen, Producer: Ivo Zen,
Script: Ivo Zen, DoP: Kaleo La Belle,
Editor: Mischa Hedinger, Sound: Reto Stamm, Music: Pascal Gamboni

Ivo Zen ist 1970 in Santa Maria, Val Müstair geboren und dort aufgewachsen. Nach einem Grundstudium im Fach Architektur an der ETH in Zürich folgte 2003 ein Diplom an der Ecole Supérieure des Beaux-Arts in Genf im Studiengang Film und Video. 2004 gründete er die unabhängige Produktionsstruktur Alva Film, Genf. Seit 2018 ist er im Vorstand des Verbands Filmregie und Drehbuch Schweiz ARF/FDS tätig. Aktuell entwickelt Ivo Zen gemeinsam mit Mischa Hedinger den Kinodokumentarfilm «Unsichere Sicherheit».

BLOCK 4

Sonntag, 10. Oktober, 20 Uhr

 

Historias del Cabo Corrientes / Stories from Cabo Corrientes / Geschichten aus Cabo Corrientes

Historias del Cabo Corrientes / Stories from Cabo Corrientes / Geschichten aus Cabo Corrientes

Spain, Colombia / 2020 / Documentary / 77 min
OT Spanish / UT English

Die Bewohner von Cabo Corrientes in Kolumbien bilden eine Gemeinschaft, die sich direkt auf den spanischen Sklavenhandel zurückführen lässt. Sie lebt von Landwirtschaft und Fischerei. Von der afrikanischen Vergangenheit ist nicht viel überliefert, aber die gelebte Kultur des Geschichtenerzählens ist einzigartig: Ein magisches Leuchten manifestiert sich in den Berichten der Menschen, die sich an pointierter Unwahrscheinlichkeit gegenseitig zu überbieten scheinen. Diese Kultur wurde in der jüngeren Geschichte Kolumbiens stark beansprucht und beschädigt. Der Film schafft Einblicke in eine eigenwillige Form sozialen Zusammenhaltes.

Jordi Esteva

Director: Jordi Esteva, Producer: Jordi Esteva,
Script: Jordi Esteva, Germán Piffano, DoP: Albert Serradó,
Editor: Xavi Pérez, Francesc Esteva, Leo Castro, Sound: Jordi Tresserras, Music: no original music

Jordi Esteva wurde 1951 in Barcelona, Spanien geboren. Er arbeitet heute als Fotograf und Filmemacher und hat sich dabei auf die Dokumentation spezialisiert. Er lebte viele Jahre in Kairo und anderen afrikanischen Städten und zieht einen Großteil seiner Inspiration aus diesen Aufenthalten in Afrika und dem Mittleren Osten.

BLOCK 5

Montag, 11. Oktober, 18 Uhr

 

Arada - Verbannt in eine fremde Heimat / Arada - Living in Between /

Arada - Verbannt in eine fremde Heimat / Arada - Living in Between /

Switzerland / 2020 / Documentary / 83 min
OT Turkish / UT German

Arada bedeutet auf Türkisch „dazwischen“. Dies ist die Geschichte von drei Männern und ihrem Kampf um einen Platz in der Gesellschaft: Aufgewachsen in der Schweiz, aber ohne Schweizer Pass, da die Eltern türkische Einwanderer sind, wurden sie nach einem Gesetzesbruch in die Türkei ausgewiesen. Nun finden sie sich in einem fremden Land wieder, kämpfen um alte familiäre Bindungen und müssen doch ihr neues Leben in die Hand nehmen.

Jonas Schaffter

Director: Jonas Schaffter, Producer: Frank Matter, soap factory GmbH /Ko-Produzentin: Sabine Gisiger, ZHdK,
Script: Jonas Schaffter, DoP: Simon Denzler,
Editor: Roland von Tessin, Selin Dettwiler, Sound: Jonas Schaffter, Music: Thomas Jeker

Jonas Schaffter wurde 1988 in Metzerlen, Schweiz, geboren. Von 2009 bis 2013 absolvierte er die Hochschule für Gestaltung und Kunst in Basel im Fach in Visuelle Kommunikation. Von 2011 bis 2012 studierte er Fotografie an der Mimar Sinan University, Istanbul. Anschliessend arbeitete er bei point de vue, Basel, an Dokumentarfilmen und Kunstprojekten. 2020 hat er das Masterstudium an der ZHdK, Realisation Dokumentarfilm abgeschlossen. «Arada» ist sein erster Langfilm.

BLOCK 8

Dienstag, 12. Oktober, 20 Uhr

 

Camagroga /

Camagroga /

Spain / 2020 / Documentary / 111 min
OT Spanish / UT English

Gemeinsam mit den anderen Bauern am Stadtrand von Valencia bewässern Antonio Ramon und seine Tochter Inma ihr Ackerland nach den Regeln einer über 800-jährigen kollektiven Wasserwirtschaftstradition. Anbau, Bewässerung, Verarbeitung der Erdmandeln bilden einen immer wiederkehrenden Kreislauf, der zugleich eine eigene soziale Gemeinschaft formt. Doch diese Lebensweise wird durch Pläne zum Ausbau einer Autotrasse gefährdet. Was können sie dagegen tun, wenn der städtische Verkehr ihr Land aufzufressen droht?

Alfonso Amador

Director: Alfonso Amador, Producer: Xavier Crespo,
Script: Alfonso Amador, Sergi Dies, DoP: Alfonso Amador,
Editor: Sergie Dies, Sound: Jorge Salvá, José Serrador, Music: varios artists

Alfonso Amador wurde in Madrid geboren und arbeitet in Spanien als Regisseur, Dramaturg und Autor. Seit 2002 schuf er zahlreiche Dokumentationen und Kurzfilme mit, war mit ihnen unter anderem in Cannes (“9.8 m/s2” - Official Selection in Cannes Film Festival) zu Gast und gewann im Jahr 2016 den Julio Alejandro Scriptwriting Prize (SGAE).

BLOCK 9

Mittwoch, 13. Oktober, 18 Uhr

 

Sicherheit123 / Safety123 /

Sicherheit123 / Safety123 /

Austria, Italia / 2019 / Documentary / 72 min
OT German / UT English

Das Leben in den Bergen kann gefährlich sein. Dieser Film ist eine Collage, die die zahlreichen menschlichen Bemühungen dokumentiert, um die Gefahren für Leib und Leben entlang des Alpenhauptkamms zu beherrschen. Den Bemühungen der Planer, Wissenschaftler, Ingenieure und Katastrophenschutzkräfte stellen die Filmemacher die grandiose Alpenlandschaft und die technischen Manifestationen des Strebens nach Sicherheit gegenüber. Eine Studie über die Beziehung zwischen Natur und Kultur.

Julia Gutweniger & Florian Kofler

Director: Julia Gutweniger & Florian Kofler, Producer: Julia Gutweniger & Florian Kofler,
Script: Julia Gutweniger & Florian Kofler, DoP: Julia Gutweniger,
Editor: Julia Gutweniger & Florian Kofler, Sound: Florian Kofler, Music: Edgars Rubenis

Julia Gutweniger wurde 1988 in Meran, Italien, geboren. Von 2007-2015 studierte sie Malerei und Grafik an der Kunstuniversität Linz, Österreich. Florian Kofler wurde 1986 ebenfallls in Meran, Italien, geboren. Von 2007-2018 studierte er an der Kunstuniversität Linz, Österreich, Zeitbasierte Medien. Julia Gutweniger und Florian Kofler arbeiten seit 2011 unter dem Namen VILLA MONDEO an gemeinsamen Filmprojekten.

BLOCK 11

Donnerstag, 14. Oktober, 18 Uhr

 

Rift Finfinnee /

Rift Finfinnee /

Germany, Äthiopien / 2021 / Documentary / 79 min
OT Amharic / UT German

Während die äthiopische Hauptstadt Addis Abeba (in lokaler Sprache Finfinnee) wächst, verbraucht sie die ländliche Peripherie, lokales Ackerland und sogar das Grundgestein selbst, das manuell zu den Steinen der neuen Stadt verarbeitet wird. Der Film zeigt den Alltag der Menschen auf beiden Seiten, verwebt authentische Gespräche mit visuellen Streifzügen – in ihrem täglichen, manchmal verzweifelten Überlebenskampf: Traditionelle Landarbeit, die stammbasierte Verteilung neuer Stadtjobs und unsichtbar bleibende unregulierte Investoren, die ihre Gewinne im Hintergrund ziehen. Eine Collage über den Metabolismus des Ballungsraums und über die Menschen, die in ihm leben.

Daniel Kötter

Director: Daniel Kötter, Producer: Meike Martens,
Script: Daniel Kötter, DoP: Daniel Kötter,
Editor: Daniel Kötter, Sound: Marcin Lenarczyk, Music: Getatchew Merkuria

Daniel Kötter ist ein international tätiger Filmemacher und Musiktheater-Regisseur. Zu seinen Hauptwerken zählen die die Musiktheater-Trilogien Falsche Arbeit, Falsche Freizeit, Freizeitspektakel (2008-10), KREDIT RECHT LIEBE (2013-16) und STADT LAND FLUSS (2017-19, alle mit Hannes Seidl), die Mehrkanal-Trilogie Arbeit und Freizeit (2009-2011) sowie die Film-, Performance- und Diskursreihe state-theatre über die Bedingungen des Performativen in den Städten Lagos, Teheran, Berlin, Detroit, Beirut und Mönchengladbach (2009-2014 mit Constanze Fischbeck). Zur Zeit arbeitet Daniel Kötter unter dem Titel "landscapes and bodies" an einer Reihe von Raumperformances und 360°-Filmen zu den landschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen des Extraktivismus in Deutschland, West Papua, DR Kongo und Estland.

BLOCK 12

Donnerstag, 14. Oktober, 20 Uhr

 

Stollen /

Stollen /

Germany / 2021 / Documentary / 75 min
OT German / UT -

Im erzgebirgischen Dorf Pöhla hält man die Bergbaubräuche lebendig. Denn mit der Schließung der letzten Bergwerke vor 30 Jahren ging nicht nur eine gesundheitsschädigende Praxis zu Ende, es wurde auch Formen der Arbeit und Lebenskultur die Grundlage entzogen. Das "Weihnachtsland" führt die gewachsenen weihnachtlichen Traditionen wieder mit wirtschaftlichen Perspektiven zusammen. Während der Bergbau im Erzgebirge zum Weltkulturerbe wird, wollen Investoren erneut Zinn und Wolfram fördern. Ein Film, der die Menschen dieses Ortes als Protagonisten ihrer Umbrüche zeigt.

Laura Reichwald

Director: Laura Reichwald, Producer: Jürgen Kleinig (Neue Celluloid Fabrik), Marcelo Busse (Busse), Stephan Bernardes (Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf),
Script: Laura Reichwald, Stephan Bernardes, Georg Kußmann, DoP: Janine Pätzold,
Editor: Gal Yaron Mayersohn, Sound: Elisabeth Sommer, Daniel Scheer, Music: G

Laura Reichwald wurde 1988 in Halle(Saale) geboren. Sie studierte Medientechnik und Bildende Kunst mit Spezialisierung Film und digitales Kino an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Ihr Masterstudium der Regie mit Schwerpunkt Dokumentarfilm an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf beschloß sie mit dem Dokumentarfilm „Stollen“. Seit 2012 arbeitet sie als freiberufliche Autorin, Regisseurin und Künstlerin.

BLOCK 14

Freitag, 15. Oktober, 20 Uhr

 

Truth or Consequences /  / Wahrheit oder Pflicht

Truth or Consequences / / Wahrheit oder Pflicht

United States, New York / 2020 / Documentary / 103 min
OT English / UT -

Truth or Consequences ist eine kleine Stadt in der Wüste New Mexicos, in der sich der erste privat betriebene Weltraumhafen der USA befindet. Der Film entwickelt eine eigene Form des visuellen Geschichtenerzählens, indem er Interviews, Naturszenen und historische Dokumente kombiniert und untersucht, welche Schicksale die Protagonisten in diese abgelegene Szenerie geführt haben. So entsteht das Porträt eines Raums, der als ein pilzartiges Geflecht aus Überresten und zähem Beharren in Erscheinung tritt.

Hannah Jayanti

Director: Hannah Jayanti, Producer: Hannah Jayanti, Sara Archambault,
Script: Hannah Jayanti, DoP: Hannah Jayanti,
Editor: Hannah Jayanti, Sound: Hannah Jayanti, Music: Bill Frisell

Hannah Jayanti arbeitet heute als Filmemacherin, Trainee-Leiterin und Lehrerin. Dabei führt sie Regie und tritt als Produzentin, Autorin und Sounddesignerin in Aktion. Ihre Filmproduktionen gewannen zahlreiche Preise und Unterstützer und führten sie als Artist in Residence schließlich nach Truth or Consequences, wo sie ihre gleichnamige Dokumentation schuf.